Gasheizungen sind in Deutschland noch immer weit verbreitet. Moderne Heizungssysteme arbeiten zuverlässig und sicher, dennoch kann es in seltenen Fällen zu einer Gasausströmung bzw. Gasgeruch kommen. Doch was ist zu tun, wenn Gasgeruch in der Luft liegt? Am Wichtigsten: Ruhe bewahren! Nachfolgend geben wir Ihnen Tipps, was zu tun ist.

Wie riecht Gas?

Reines Erdgas (Methan) ist völlig geruchslos. Für Betreiber einer Gasheizung wäre dies ein Problem, da sich eine Leckage sich nicht ohne Weiteres erkennen ließe. Deswegen wird Erdgas ein künstlicher, penetrant riechender Geruchsstoff – ein sogenannter Odorierungsstoff – beigemischt. Die Wahrnehmung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich - für manche riecht es nach faulen Eiern, Schwefel oder Knoblauch. Die Geruchsschwelle ist extrem niedrig - daher nimmt man den Gasgeruch auch schon dann wahr, wenn noch keine Gefahrenlage vorliegt. Diese kann jedoch auch nicht ausgeschlossen werden.

Vorsicht ist bei Erdarbeiten mit anschließendem Gasleck außerhalb des Hauses geboten: Hierbei kann sich Erdgas durch das Erdreich entlang der Gasleitung in das Haus drücken - der Odorierungsstoff wird durch das Erdreich aufgenommen, wodurch es im Haus dann nicht mehr riechbar ist. Hier können nur Messgeräte der Feuerwehr eine Gefahrenlage ausschließen.

Ist Gasgeruch schädlich oder gefährlich?

Grundsätzlich ist Erdgas nicht giftig. Erdgas ist leichter als Luft, deswegen verflüchtigt es sich sehr schnell. In Brand geraten oder gar explodieren kann Erdgas nur in einem ganz bestimmten Mischungsverhältnis mit Sauerstoff (Luft). Der kritische Bereich wird erreicht, wenn das Gas in einem geschlossenen Raum einen Anteil von 4,4 bis 15 Volumenprozent in der Umgebungsluft erreicht. Und selbst dann bedarf es einer Zündquelle, um das Gemisch zu entzünden.

Was tun bei Gasgeruch?
 
  • Keine Funken, kein offenes Feuer, keine elektrischen Geräte.
    Vermeiden Sie alles, was ausgeströmtes Erdgas entzünden könnte (keine Feuerzeuge verwenden, keinen Lichtschalter oder Klingel betätigen, keine Stecker ziehen, kein Telefon oder Handy benutzen, keinen Ventilator betreiben, keine Abzugshaube einschalten).
  • Lüften.
    Öffnen Sie möglichst alle Fenster und Türen. Sorge für Durchzug, sodass eine mögliche Gaskonzentration gesenkt wird.
  • Gashahn absperren.
    Schließen Sie wenn möglich den Haupthahn im Keller und / oder den Gashahn am Gaszähler.
  • Warnen Sie Ihre Mitmenschen.
    Benachrichtigen Sie andere Menschen in der Wohnung oder im Haus. Dabei gilt: Klopfen, nicht klingeln! Unterrichten Sie die Nachbarn.
  • Verlassen Sie das Gebäude.
    Informieren Sie von draußen die Feuerwehr und / oder den Bereitschaftsdienst des örtlichen Netzbetreibers.

Gibt es Gaswarnmelder?

Ja. Gasmelder messen die Gaskonzentration in der Luft. Ist die Konzentration in der Luft zu hoch, schlagen die Geräte Alarm. Einfache Geräte sind schon für rund 30 Euro erhältlich. Geräte mit smarter Anbindung kosten deutlich mehr, bieten aber einen größeren Komfort.