Von Samstag, 24. September, bis Sonntag, 25. September 2016, fand eine 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Herxheim statt. Angelehnt an eine 24h-Schicht hauptamtlicher Feuerwehrkräfte einer Berufsfeuerwehr wurden gemeinschaftliche Aktivitäten, Fortbildungseinheiten oder die Nachtruhe von fiktiven (aber stets realistisch gestalteten) Einsätzen unterbrochen. Die Einsätze wurden von aktiven Mitgliedern der Feuerwehr Herxheim vorbereitet und durchgeführt.

Pünktlich zu Dienstbeginn um 08:00 Uhr traten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zur Überprüfung der Vollständigkeit bei den Ausbildungsverantwortlichen, sowie dem ersten Beigeordneten Georg Kern, an. Danach wurden die Geräte, Fahrzeuge und die persönliche Schutzkleidung auf ihre „Einsatzbereitschaft“ kontrolliert sowie ein Nachtlager mit Isomatten und Luftmatratzen eingerichtet.

Um 09:30 Uhr unterbrach zum ersten Mal der Funkmeldeempfänger das Treiben im Gerätehaus. „Öl auf Gewässer“ lautete es in der Alarmierung, welche das gemeinsame Frühstück unterbrach. Umgehend machten sich die Fahrzeuge Rüstwagen, Mannschaftstransportfahrzeug und Gerätewagen Atemschutz auf den Weg zum Ortsausgang Herxheim, zum Räderkreisel. Vor Ort wurde mittels Sägemehl Öl auf Gewässer simuliert. Mit der Hilfe von Holzdielen konnte das Sägemehl gesammelt und anschließend mit einer Ölschöpfkelle abgeschöpft werden. Die Nachwuchsfeuerwehrleute arbeiteten Hand in Hand den fiktiven Einsatz ab.

Gerade wieder eingerückt folgte nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 11:30 Uhr der zweite Einsatz. Ein gemeldeter Verkehrsunfall ließ das Adrenalin der Heranwachsenden erneut in die Höhe schnellen. Auf dem Übungsplatz wurde ein verunfalltes Fahrzeug mit eingeklemmter Person vorgefunden. Mit Hilfe von Schere und Spreizer wurde die Person aus dem Auto befreit.

Wieder im Feuerwehrhaus konnten sich die Jugendlichen bei einem herzhaften Mittagessen etwas ausruhen, bevor anschließend eine praktische Unterrichtseinheit auf dem Plan stand. Unter dem Thema „Retten aus Höhen“ wurde die Handhabung der Drehleiter geübt. Es folgte nach der Ausbildung ein gemeinsames Eis essen.

Nach der gemütlichen Eis-Runde, gerade zurück im Feuerwehrhaus, wurde gegen 16:15 Uhr erneut zu einem Einsatz alarmiert. Die jungen Brandschützer mussten schnellstens zu einem gemeldeten Gebäudebrand in der Kläranlage ausrücken. Eine große Rauchsäule war bereits beim Eintreffen sichtbar. Strukturiert und routiniert gingen die Jugendlichen ans Werk, um den Vollbrand eines Gartenhäuschens zu löschen. Im Einsatzverlauf wurde auch die zweite Brandstelle entdeckt und abgelöscht.

Anschließend an die Rückkehr ins Gerätehaus folgten die Vorbereitungen für das Abendessen. Mit dem gemeinsamen Ziel eine leckere Sauce Bolognese zuzubereiten gingen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr ans Werk. Gemeinsam wurde geschält, geschnitten und gekocht. Gerade war die Soße für die Spaghetti soweit, ertönte es gegen 18:43 Uhr aus den Piepsern: „Ausgelöste Brandmeldeanlage, Bussereaustraße“. Bereits bei der Ausfahrt wurde mitgeteilt, dass es sich um einen Fehlalarm handle.

Zurück in der Küche wurden die Nudeln gekocht und in Ruhe das gemeinsame Abendessen Spaghetti Bolognese verspeist. Nach der Reinigung der Küche ging es in den gemütlichen Teil des Abends. Das Warten auf den nächsten Einsatz verging bei Bilder schauen und viel Spaß jedoch schneller als gedacht. Gegen 22:00 Uhr wurde die Jugendfeuerwehr zu einer Personensuche im Ortsgebiet Herxheim alarmiert, diese wurde in Form einer „Schnitzeljagd“ durchgeführt. Nach einem Rundweg von ca. 6km mit verschiedenen Hinweisen, konnte die Person wohlauf im Feuerwehrhaus aufgefunden werden.

Mit der Rückkehr ins Feuerwehrgerätehaus konnte gegen 23:30 Uhr dann endlich die Nachtruhe eingeleitet werden. Manche fielen gerade erst richtig in den Schlaf, da meldete sich der Piepser erneut. „Unklare Rauchentwicklung mit Feuerschein“, also raus aus dem Schlafsack, rein in die Schutzkleidung: wie im Leben eines echten Feuerwehrmannes.

Nach dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft, dauerte es nicht lange und die Jugendliche sowie die Betreuer betraten erneut das Reich der Träume. Kein weiterer Einsatz unterbrach die Nachtruhe.

Die 24h-Übung konnte um 10 Uhr nach einem gemeinsamen Frühstück und anschließender Wachübergabe sowie einer Feedbackrunde beendet werden. Erschöpft und zufrieden konnten die Jugendlichen anschließend zu Hause ihre Betten aufsuchen.

Ein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden die sich auf verschiedensten Wegen an dem Gelingen der Übungen beteiligt haben. Ohne sie wäre so eine Aktion nicht zu bewältigen gewesen.

Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Herxheim war zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt.