Schaumrohre sind Armaturen der Feuerwehr zum Ausbringen von Löschschaum. Für die verschiedenen Einsatzsituationen gibt es unterschiedliche Arten von Schaumrohren. Schwerschaumrohre und Mittelschaumrohre, zusätzlich auch Kombischaumrohre, die beide Varianten in sich vereinigen. Im Schaumrohr wird das Wasser-Löschmittel-Gemisch aus dem Zumischer mit Luft versetzt und in Form eines Strahls ausgeworfen.
Sie unterscheiden sich in ihrer Größe:
• S/M 2 - Durchfluss 200 l/min
• S/M 4 - Durchfluss 400 l/min
• S/M 8 - Durchfluss 800 l/min
Schaumstrahlrohre bestehen aus einem Gehäuse mit Festkupplung und Handgriff, einer Düse, einer Luftansaugöffnung und einem Veredler (Zerkleinerung des grobblasigen Schaums). Dieser Veredler ist ein kegelförmiges Sieb, welches bei Schwerschaumrohren schlank und röhrenförmig, während es bei Mittelschaumrohren eher kurz und gedrungen ist. Die Luftansaugöffnungen befinden sich in der Nähe der Düse; ihr Durchmesser richtet sich nach der Art des Schaumrohres. Beim Einsatz prallt das Wasser auf die Düse und wird fein verteilt, durch den Zutritt von Luft bilden sich Schaumblasen, deren Größe durch den Veredler geregelt wird. Dabei muss auf einen konstanten Druck (meist 5 bar) geachtet werden, da nur so eine gute und gleichmäßige Verschäumung erfolgt.
Schwerschaum kann durch seine große Wurfweite dort eingesetzt werden, wo sich Einsatzkräfte sonst im direkten Gefahrenbereich befinden würden.
Mittelschaum kommt dort zum Einsatz, wo größere Flächen eingeschäumt werden müssen.
Leichtschaum wird mit dem Be- und Entlüftungsgerät hergestellt und dient zum Fluten von Kellerräumen.
Kombischaumrohr für Schwer- und Mittelschaum | Schaummittelkanister 20 L |
Schaum besteht aus Luft, Wasser und Schaummittel. Dieser wird als Löschmittel für Brände verschiedenster Brandklassen eingesetzt.
Bei den öffentlichen Feuerwehren finden vor allem so genannte Mehrbereichsschaummittel Verwendung, mit denen sich Schwer-, Mittel- und Leichtschaum erzeugen lässt, d.h. das Mittel ist für alle Verschäumungsbereiche geeignet. Auch findet bei der Feuerwehr Herxheim das Class-A-Schaummittel Verwendung, dass gegen Feststoffbrände geeignet und umweltfreundlicher als das Mehrbereichsschaummittel ist
Schaumarten
Bei der Feuerwehr werden die Löschschäume nach ihrer Verschäumung in drei Kategorien eingeteilt: Schwerschaum, Mittelschaum und Leichtschaum. Das Verhältnis zwischen Luft und Schaummittel-Wasser-Gemisch wird als Verschäumungszahl bezeichnet. Eine Verschäumungszahl von x bedeutet, dass für einen Teil Wasser-Schaummittel-Gemisch x Teile Luft zum Verschäumen (= im Schaum enthalten) verbraucht worden sind. Die Verschäumungszahl hängt bauartbedingt vom verwendeten Schaumrohr ab und kann nicht eingestellt werden.
Schwerschaum
Verschäumungszahl bis 1:20 (praxisrelevant 1:5 bis 1:20). Ein relativ nasser Schaum, mit dem man gute Wurfweiten erzielen kann. Schwerschaum kann unter Umständen (abhängig von Schaummittel, Verschäumung und nicht zuletzt der Oberfläche der Fläche) bedingt an senkrechten Flächen „kleben“ bleiben. Hoher Kühleffekt durch den hohen Wasseranteil.
Löschwirkung: Kühlen und Ersticken.
Mittelschaum
Verschäumungszahl über 1:20 bis 1:200. Ein Kompromiss aus Schwer- und Leichtschaum, der noch relativ gut geworfen werden kann, aber keine so hohe Kühlwirkung erzielt - dafür aber leichter ist. Löschwirkung: Ersticken und Kühlen.
Leichtschaum
Verschäumungszahl über 1:200. Diese Schaumart kann nicht geworfen werden, da sie so leicht ist, dass sie bereits vom Wind weggeweht werden kann.
Löschwirkung: Bei Hitzeeinwirkung platzen die Bläschen im Schaum, weil der geringe Wasseranteil schnell verdampft. Da das Volumen des entstehenden Dampfes das des zerstörten Schaums übersteigt, kommt es zu einer Stickwirkung durch Sauerstoffverdrängung.
Netzmittel Fire EX
„Fire Ex“ ist die Produktbezeichnung für ein Gerät zur Brandbekämpfung. Das Gerät ist hauptsächlich für den Einsatz bei der Feuerwehr gedacht und wird als Strahlrohr mit Wasser an einem Schlauch verwendet. Es handelt sich um ein spezielles Strahlrohr, mit welchem Netzwasser hergestellt werden kann. In das Gerät wird ein Seifenblock eingeschraubt, welcher dann vom Wasser umspült und langsam aufgelöst wird. Da die Oberflächenspannung des Wassers durch die gelöste Seife stark verringert und die Netzwirkung damit stark erhöht wird, ist es gerade für Kfz-Brände und kleinere Feststoffbrände geeignet.