Neben festeingebauten Zugeinrichtungen (Seilwinden) gibt es bei der Feuerwehr auch handbetätigte Zugeinrichtungen. Diese Mehrzweckzüge können in jeder Lage eingesetzt werden und haben eine Nennzugkraft von 16 kN oder 32 kN. Sie dienen zum Heben, Ziehen, Sichern und Absenken von Lasten. Bei der Feuerwehr Herxheim ist der Mehrzweckzug Z16 mit 16 kN auf dem Rüstwagen verlastet.
1: Lastbolzen
2: Vorschubhebel
3: Rückzughebel
4: Freischaltgriff
5: Seileinführung
6: Zugseil
7: Hebelrohr
8: Scherstift
Lastbolzen - dient zum Anschlagen des Mehrzweckzuges
Vorschub- und Rückzughebel - durch Schwenkbewegungen wird das Seil durch das Gerät bewegt und die Last bewegt
Freischaltgriff - dient zum Öffnen der Klemmbackenpaare, damit das Seil eingeführt oder entnommen werden kann
Drehknauf - Sicherheitseinrichtung zum Betätigen des Freischalthebels
Seileinführung - Öffnung für das Einführen des Zugseils
Teleskop - Hebelrohr - Verlängerung für Vorschub- oder Rückzughebel
Die Klemmbackenpaare bewirken ein wechselseitiges Halten und Ziehen des Zugseils Zum Verankern des Mehrzweckzugs ist hierzu ein Sicherheitslastbolzen vorhanden. Das vier litzige Spezialseil ist an einer Seite hart verlötet und an der anderen Seite mit einem Lasthaken versehen. Wird die Nennzugkraft überschritten, so wird ein im Vorschubhebel eingebauter Scherstift zerstört, die Last bleibt aber weiterhin gesichert. Ein Absenken bzw. Nachlassen der Last ist bei zerstörten Scherstiften immer möglich.
Wird eine Umlenkrolle an einem Festpunkt angeschlagen, so ist darauf zu achten, dass auf der Umlenkrolle und dem Festpunkt die doppelte Kraft der zu ziehenden Last wirkt.
Der Einsatz der Losen Rolle bewirkt eine Zugkraftverdoppelung, d.h. der zum Bewegen einer Last aufzubringende Kraftaufwand wird verringert. Die Last wird dabei auf zwei Seilstränge verteilt. Wird die Last über eine Lose Rolle gezogen bzw. angehoben, ist der Seilweg doppelt so lang wie der Lastweg, die aufzuwendende Kraft halb so groß wie die Last. Die Rolle muss für die sich aus Last und Zugkraft ergebende Doppelbelastung ausgelegt sein.
Als Anschlagpunkt können neben Bäumen, Fahrzeugen auch ein Erdanker in Frage kommen, dies sind mit einem Schäkel verbundenen Metallplatten, die wiederum mit Erdnägeln im Boden verankert werden.
Einsatzhinweise:
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Zugseil nicht als Anschlagseil verwenden
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Haken des Zugseiles nur in der Kehle belasten
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Anschlagmittel mit Schäkel verbinden
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Seil drall- und knickfrei auslegen
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nicht über gespannte Seile steigen
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Kantenschoner verwenden
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geeigneten Festpunkt wählen
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Mehrzweckzug nicht über seine Nennzugkraft hinaus belasten
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Einsatzpersonal mit Klappvisier und Schutzhandschuhe ausrüsten
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Im Gefahrenbereich von gespannten Seilen darf sich nur das unbedingt erforderliche Personal aufhalten. Hierbei wird als Radius die 1,5fache Lastseillänge verwendet.
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