Der Hl. Florian von Lorch, der Schutzpatron der Feuerwehr, geboren in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts in Zeiselmauer bei Wien und gestorben am 4. Mai im Jahre 304. Er war ein römischer Beamter, der zum christlichen Glauben übertrat und den Märtyrertod starb. Den Bezug zur Feuerwehr stellt eine kleine überlieferte Geschichte her: Als in Zeiselmauer einmal ein Haus lichterloh brannte, nahm der kleine Florian einfach einen Holzeimer, füllte ihn mit Wasser und löschte das Feuer in wenigen Minuten.

2020 0504 Florian 1Normalerweise gedenken wir dem Hl. Florian, unserem Schutzpatron, immer am Wochenende nach seinem Gedenktag, den 04. Mai, im Rahmen der Floriansmesse. Dies ist in der derzeitigen Lage so nicht möglich.

Aufgrund der besonderen Situation, die einzuhaltenden Abstandsregelungen und der erst kurzfristigen Wiederaufnahme der heiligen Messe, haben wir unserem Schutzpatron und allen Verstorbenen der Feuerwehren Herxheim und Hayna sowie dem Fanfarenzug auch ohne den feierlichen Gottesdienst gedacht. Am Montag, den 04.05.2020, wurde stellvertretend für die ganze Mannschaft von den Wehrführern sowie dem Vereinsvorstand ein Blumenarrangement vor dem Kreuz auf dem Friedhof niedergelegt. Dieses Zeichen gilt auch als Bitte an unseren Schutzpatron uns weiterhin auf all unseren Wegen zu begleiten und zu schützen, sodass wir alle immer wohlbehalten aus den Einsätzen heimkehren. Bedanken möchten wir uns auch bei Herrn Pfarrer Vogt für seine Teilnahme und sein Gebet.

Dieses Gedenken findet normalerweise am Anschluss an die Floriansmesse mit allen Feuerwehrangehörigen und Mitgliedern des Fanfarenzuges mit musikalischer Umrahmung statt. Wir hoffen, dass im nächsten Jahr die selbst gestaltete Floriansmesse wieder wie gewohnt abgehalten und vom Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Herxheim begleitet werden kann.

Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr

Weil in dem Feuerwehrmotto nicht nur von meinem Nächsten, sondern auch von Gott die Rede ist, wird das, was wir tun, in einen größeren Zusammenhang gestellt. Es wird sozusagen über unser menschliches Vermögen hinaus bei Gott verortet. Für den Dienst der Feuerwehr bedeutet das: Wir können unsere Technik, unsere Einsatzpläne, unsere Dienstordnungen verbessern und perfektionieren – und wir sollen das auch -, aber dennoch haben wir letztlich nicht alles in der Hand, steht nicht alles in unserer Macht, kommen wir an Grenzen. Manches gelingt nur bruchstückhaft oder unvollkommen, trotz aller Anstrengung. Das bedeutet nicht, Gott springt dort ein, wo die Menschen nicht weiterwissen, versagen, oder für den Moment keine Lösung haben. Er trägt nicht die Wassereimer von hier nach da. Das müssen wir selber tun.

Gott ist mitten im Leben, in diesem Dienst bei uns: Bei denen, die als erste am Unfallort sind und noch nicht wissen, was sie erwartet. Bei denen, die das Feuer in den Griff bekommen müssen, aber Angst haben, trotz aller Übung und Routine. Bei den Rettungsmannschaften, die noch nicht wissen, ob es gelingt, jemanden lebend aus einem Auto herauszuschneiden. Bei den freiwilligen Helfern, die sich in der Nacht vielleicht lieber umdrehen würden, statt sich einen Ruck zu geben, in die Stiefel zu springen und zum Feuerwehrhaus zu laufen.

Gott ist bei uns, wenn wir uns freuen, weil etwas gelungen ist. Wenn wir erschöpft einen Einsatz überstanden haben, aber wohlbehalten und unversehrt sind. Gott ist auch für uns da, wenn wir vielleicht einmal versagt haben, wenn wir nur ein paar Minuten zu spät gekommen sind, wenn ein notwendiger Handgriff mal nicht gesessen hat oder wenn schreckliche Bilder in uns hochkommen.

Das sind oft ganz persönliche Augenblicke, das ist nur ein Moment und in denen sich oft nicht gleich unterscheiden lässt, ob Gott ganz nah oder ganz weit weg ist. Aber Gott ist da. Er lässt sich von uns finden, denn er hat jeden von uns längst gefunden. Gott weiß um alles Menschliche und hat deshalb diesen Dienst gesegnet.

Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr.