In der Verbandsgemeinde Herxheim gibt es derzeit 25 Objekte mit einer Brandmeldeanlage (BMA), welche bei der Integrierten Leitstelle Landau oder bei einer anderen ständig besetzten Leitstelle eines zugelassenen Wachdienstes aufläuft. Unter anderem verfügen bestimmte Gewerbebetriebe, Möbelhäuser, soziale Einrichtungen wie das Altenheim, St. Laurentiusheim und das St. Paulusstift über eine solche BMA.

Brandmeldeanlagen reagieren auf die eintreffenden Signale von Sprinkleranlagen, Rauchmeldern, Druckknopfmeldern und lösen vorher programmierte Schritte aus. Dies ist z.B. die Alarmierung der Feuerwehr, eines Wachdienstes sowie die Einschaltung des Gebäudealarms.

Weiterhin gibt es auch Objekte mit einer hausinternen Brandmeldeanlage, die keinen Alarm an eine ständig besetzte Stelle weiterleitet, sondern lediglich die Nutzer im Gebäude warnt. Hierzu zählen z.B. die Kindergärten, Regelschulen, Supermärkte und Gewerbebetriebe, bei denen dies nicht gefordert ist. Hausinterne Brandmeldeanlagen besitzen in der Regel keine Feuerwehrinformationszentrale mit Feuerwehrbedienfeld und Feuerwehranzeigetableau.

BMZ neuBild einer Brandmeldezentrale (BMZ)

Es können aber auch automatische Löscheinrichtungen wie CO2-Löschanlagen oder Sprühwasseranlagen aktiviert werden. Des Weiteren können Türen geschlossen und Rauch- und Wärmeabzüge geöffnet werden. Meistens werden Brandmeldeanlagen in besonders gefährdeten Gebäuden, wie Flughäfen, Bahnhöfen, Universitäten, Firmengebäuden, Förderschulen, Fabrikhallen, Altenwohnheimen oder Krankenhäusern installiert.

Die mit der Brandmeldeanlage verbundenen Geräte können so auch in Abwesenheit von Personen Gefahren sehr früh erkennen. Leider kommt es durch defekte Anlagenteile auch zu Fehlalarmen. Aber auch durch böswillig eingeschlagene Druckknopfmelder oder durch das Rauchen einer Zigarette unter einem Rauchmelder rückt die Feuerwehr zu Einsätzen aus. Die Pflicht zum Einbau einer Brandmeldeanlage regelt entweder die Bauaufsicht mittels Baugenehmigung oder wird dem Eigentümer von seiner Versicherungsgesellschaft als Auflage erteilt.

Nach Auslösung der BMA kann die Feuerwehr das Feuerwehrschlüsseldepot öffnen und erhält so mit dem darin enthaltenen Schlüssel den Zugang zum Gebäude. Nachdem der Zutritt zum Gebäude vorhanden ist, wird der ausgelöste Melder mit Hilfe des Feuerwehranzeigetableaus ermittelt. Die Bedienung der wichtigsten Funktionen erfolgt über das Feuerwehrbedienfeld. Optional kann der Melder auch über ein Brandmeldetableau ermittelt werden.

Bei einem Brandmeldetableau ist der Grundriss des Gebäudes dargestellt, die einzelnen Melder sind darauf durch LEDs gekennzeichnet. Die Feuerwehr entnimmt nun aus dem Laufkartenkasten die Feuerwehrlaufkarte der betreffenden Meldergruppe, auf welcher der schnellste Weg vom Laufkartenregister aus zum ausgelösten Melder verzeichnet ist.


Automatische Brandmelder

Rauchmelder

 

Der bekannteste Bestandteil einer Brandmeldeanlage ist ein automatischer Brandmelder. Diese Melder gibt es in vielfältigen Ausführungen. Hauptsächlich kommen Rauchmelder (detektieren nur Rauch), Thermomelder (reagieren auf Temperaturveränderung), Flammenmelder (optische Einheit detektiert Flammen), Gasmelder und auch Mehrkriterienmelder (Kombination aus den genannten Meldern) zum Einsatz. Durch die angebrachte Nummer können die Einsatzkräfte den ausgelösten Melder durch Abgleich mit der Meldung auf dem Feuerwehranzeigetableau zweifelsfrei identifizieren.

 

 


Rauchansaugsystem (RAS)

RASEin RAS besteht aus einem einfachen Rohrsystem mit Ansaugöffnungen und einer Auswerteeinheit. Ein in die Auswerteeinheit integrierter Lüfter saugt kontinuierlich Luft über das Rohrsystem aus dem Überwachungsbereich an. Jede Ansaugöffnung kann dabei als ein punktförmiger Rauchmelder betrachtet werden.

Die Luftproben werden der Detektionseinheit zugeführt und dort mit Hilfe von eingebauten Brandmeldern oder Sensoren auf Rauchpartikel untersucht. Als Detektoren kommen in der Regel besonders hochempfindliche optische Rauchmelder zum Einsatz, um die Verdünnung des Rauchs durch die aus rauchfreien Abschnitten angesaugte Luft auszugleichen.

Auf dem Bild sehen Sie 2 Ansaugrauchmelder mit Notstromeinspeisung.

 

 

 

 

 

 


Handfeuermelder 

Handfeuermelder (nichtautomatische Brandmelder) sind praktisch in allen Objekten, in denen es eine Brandmeldeanlage gibt, vorhanden. Bei Gefahr kann die Scheibe eingeschlagen und der schwarze Knopf gedrückt werden. Daraufhin wird automatisch durch die Brandmeldeanlage die Feuerwehr alarmiert und gleichzeitig vorhandene Sicherheitseinrichtungen, z.B. eine Alarmsirene, aktiviert.

Bei Aktivierung des Melders melden Sie sich bitte unbedingt bei der eintreffenden Feuerwehr. Eine Betätigung ohne vorhandene Gefahr ist strafbar und zieht hohe Kosten mit sich!

 

 

 


Feuerwehrschlüsseldepot (FSD)

Das Feuerwehrschlüsseldepot (Abkürzung: FSD) ist ein Schlüsseldepot, das Bestandteil einer Brandmeldeanlage ist. Es dient im Brandfall zum zügigen, gewaltfreien und kontrollierten Zugang zum Gebäude bzw. Gelände. Ein Schlüsseldepot ist in einer freistehenden Säule (Schlüsseldepotsäule) oder in einem Mauerkasten eingebaut. Es wird an einem feuerwehreinsatztaktisch gut zugänglichen neben dem für den Notfall vorgesehenen Objektzugang (z.B. Feuerwehrzufahrt) angebracht.

Unbemerkter und unkontrollierter Zugang über das Schlüsseldepot durch unberechtigte Personen ist ausgeschlossen. Jede Art von Manipulation löst sofort einen Sabotage-Alarm aus. Das Schlüsseldepot ist elektronisch mit einem Aufbohrschutz gesichert. Wird im Objekt Alarm durch die Brandmeldeanlage ausgelöst und der Alarm zum Einsatzleitstand der Polizei oder der Feuerwehr weitergeleitet, wird die vordere Tür für den Zugang zur Feuerwehrschließung freigegeben. Die Feuerwehr oder die Polizei kann nun mit einem speziellen Schlüssel den Safe im Schlüsseldepot öffnen und den eigentlichen Schlüssel für das Objekt entnehmen. Brennt es im Objekt oder auf dessen Gelände und die BMA hat nicht ausgelöst, so kann mittels Feuerwehrschlüssel das Freischaltelement (unter der runden Abdeckung) ausgelöst werden, woraufhin ein Brandmeldealarm ausgelöst wird und sich das FSD (eckiges Türchen) öffnen lässt.

 

Feuerwehrschlüsseldepot in Mauerkasten Feuerwehrschlüsseldepot-Säule

Feuerwehranzeigetableau (FAT) und Feuerwehrbedienfeld (FBF)

Feuerwehrbedienfeld einer Brandmeldeanlage

Das FAT zeigt bestimmte Betriebszustände der Brandmeldeanlage an - hier kann zwischen mehreren Meldungen hin- und hergeblättert sowie der / die ausgelöste(n) Melder abgelesen werden. Ebenso kann man sich Störungen oder Abschaltungen anzeigen lassen.

Am FBF kann man verschiedene Bedienvorgänge, wie das Zurückstellen der BMA, durchzuführen. Die Bedienung des FAT und FBF ist ausschließlich der Feuerwehr vorbehalten.